Freitag, 25. November 2011

Hawaii


Hawaii... bei dem Namen da liegt man in Gedanken bereits am Strand, einen netten Cocktail in der Hand, schaut aufs offene Meer, lässt seine Gedanken kreisen...

... und wundert sich, wieso ein Mitspieler so plötzlich zur Inselmitte rennt. Und ein anderer sich ein Kanu voll lädt und damit zu einer Insel fährt. Und der nächste Angeln geht... vielleicht sollte man mal gucken gehen. Nur zur Sicherheit...

So oder so ähnlich könnte ein Tag auf „Hawaii“ aussehen, dem neuen Spiel von „Hans im Glück“. Man hat kaum Zeit, die Landschaft zu genießen, denn die blöden Mitspieler wollen  schneller und besser sein. Also den Cocktail in den Sand gesteckt und...


... kannst du mal aufhören mit den blumigen Einleitungen und zur Sache kommen???

Ja, ja, ja... bei „Hawaii“ ist jeder Spieler ein Inselhäuptling, der versucht, möglichst viele Punkte zu machen (ach was?!?!).

Punkte macht man bei „Hawaii“ auf gefühlte 4875632874 Arten. Man kann versuchen, seine eigenen Dörfer mit punkteträchtigen Hütten auszustatten, man kann die umgebenden Inseln besuchen, um Punkte abzugreifen, kann könnte auch nur ein oder zwei Dörfer mit Hütten vollstopfen oder man macht von jedem etwas. Man hat also: Möglichkeiten, Möglichkeiten, Möglichkeiten. Immer fein, so was.

Und wie geht das Spiel jetzt?

Ganz simpel: ist man dran, darf man seinen Häuptling bewegen. Entweder auf dem Strand herum (um zu fischen, zu Inseln zu fahren oder sich auszusuchen, wann man in der nächsten Runde dran sein will). Das kostet nix.
Oder man geht auf die Insel. Das kostet einen Fuß pro Feld (schön recycelt aus „Pantheon“) und man kann, je nach Zielfeld, verschiedene Dinge kaufen.

Zum Beispiel Hütten. Da gibt es massig verschiedene von. Manche versorgen einen mit Füßen oder Muscheln (der Währung, mit der man seine Shopping-Trips auf die Insel bezahlt), manche mit Früchten (einer Art Joker Währung, die man statt Füßen oder Muscheln einsetzen kann), manche erlauben es einem, mit gemischten Steinen zu bezahlen (also für zwei Schritte z.B. einen Fuß und eine Muschel, was sonst nicht geht), manche sind einfach nur lang (wieso das gut ist kommt noch) und manche sind Götterschreibe, die einem Vorteile bringen (besonders zu erwähnen: der Schrein, der es einem Spieler erlaubt, so viele Felder zu gehen, wie er will – und dafür nur zwei oder einen Fuß zu zahlen. Quasi der Insel-Motor-Roller-Gott).

Und wie kauf ich mir die Hütten?

Auf jedem Inselfeld sind 1-3 Felder, von denen eines eine Nummer zeigt. Am Anfang jeder Runde werden kleine Runde Preisplättchen aus einem Sack gezogen und nacheinander auf die Felder gelegt. Sollte auf einem Feld die Nummer der Plättchen größer sein, als die Zahl auf dem Feld, kommt das letzte Plättchen weg und verwandelt sich in Fische, die man am Strand angeln kann (1-3 Fische).
Die Plättchen, die liegen bleiben sagen uns als Spieler zwei Sachen:

1: Wie viel kostet die Hütte/das Plättchen, das ich mir kaufen will.
2: Wie oft kann man von einem Feld kaufen.

Denn wenn einer was kauft, nimmt er das Plättchen an sich (und eine Hütte gibt einem auch noch Siegpunkte dafür). Und liegen auf einem Feld keine Preisplättchen mehr, kann da auch niemand mehr etwas kaufen. Da heißt es bei Feldern mit nur einem Feld: möglichst schnell da sein, damit diese Schweine von Mitspielern einem das nicht wegschnappen.
Wer aber doppelt so viel zahlt, wie auf dem Plättchen angegeben, darf die Rückseite der Hütte benutzen. Und die ist bringt halt doppelt so viel (entweder Punkte oder Füße oder Muscheln oder Früchte oder oder oder).

Und: am Ende jeder Runde werden Bonuspunkte vergeben. Alle Spieler addieren die Zahlen auf ihren Preisplättchen (und die Anzahl der Fische, wenn sie Angeln waren) und gucken, ob sie die Anforderungen für die Bonuspunkte erreichen. In der ersten Runde muss man neun Punkte erreichen. Das geht noch. In der letzten Runde sind es schon 17, die man haben muss, um Bonuspunkte zu bekommen. 
Und die steigen natürlich auch von Runde zu Runde.

Der Spieler mit der höchsten Gesamtzahl bekommt natürlich die meisten Bonuspunkte. Aber es gibt auch welche für Spieler, die einfach nur die geforderte Mindestzahl erreicht haben.
Und auch da gibt es Kauf-Plättchen, die es einem einfacher machen und die geforderte Mindestanzahl senken.

Aber es gibt noch mehr: man kann Kahunas kaufen, um Punkte mit seinen Dörfern zu machen. Aber die bekommt man  nur, wenn sich genug Tikki-Masken gekauft hat, damit die Dörfer in die Wertung kommen.
Man kann Kanus kaufen, um damit fischen zu gehen (jedes Plättchen kostet einen Fuß) oder um zu den Insel zu fahren (die Siegpunkte geben und Hütten, zusätzliche Siegpunkte, Tikki Masken, Kahunas).

Man kann Hula-Tänzerinnen kaufen, die einem pro Plättchen in einem Dorf extra Siegpunkte geben.
Und und und....

Meine Fresse, das klingt aber unübersichtlich...

Das mag beim Erklären auch so wirken, aber beim Spielen ist es überraschend einfach. Alle Informationen liegen offen aus, die Symbolik auf den Hütten ist erfreulich logisch und auch sonst hat man nicht das Gefühl, auf ein Wimmelbild zu starren.

Und wie ist das jetzt so?

Bis jetzt gab es fünf Partien mit zwei, drei und vier Spielern. Und jeder war von Hawaii entweder sehr angetan oder begeistert.
Volker: wollte es gleich noch mal spielen und will es auch noch öfter auf dem Tisch haben.
Petra: auch
Uli: war sehr angetan von den verschiedenen Möglichkeiten Punkte zu machen und wie die miteinander verzahnt sind
Und ich: find es toll. Es fehlt noch eine 2er Partie, aber die wird bald kommen. Das Spiel ist klar strukturiert, schön aufgemacht, funktioniert flüssig und ist anspruchsvoll ohne kompliziert zu sein.
Für mich eines der Highlights des aktuellen Spielejahres.

Hawaii
Von Greg Daigle
Verlag: Hans im Glück
2-5 Spieler ab 10 Jahren

Vielen Dank an den „Hans im Glück“ Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Alle Fotorechte bei „Hans im Glück“

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