Freitag, 22. November 2013

SAUSCHWER



all you can spiel...

... dankt dem Zoch Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares...

... und lädt alle Partyspieler ein zu einer Partie:




Okay, jetzt denk mal scharf nach... wiegen ‚Der Marsrover Spirit, der von 2004 bis 2009 den Mars befuhr‘, plus dem ‚Bausatz für das 1948 von der Firma Grundig herausgebrachte Heinzelmann-Radio‘ PLUS ‚die Hardcover Ausgaben der sieben Harry Potter Bücher‘ mehr oder weniger als ‚die in Leipzig stehende 44 Zentimeter hohe Statuette von Johan Sebastian Bach‘, PLUS ‚der größte Stempel der Welt, mit einem Durchmesser von 1 Meter und einer Höhe von 1,30 Metern‘ PLUS ‚die gedruckte 21. Auflage der Brockhaus Entyklopädie‘?

Solche Fragen stellt man sich bei ‚Sauschwer‘, dem neuen Spiel von Andrea Meyer und Martin Schlegel, erschienen beim Zoch Verlag, für 2-8 Spieler ab 10 Jahren. Wie immer ist mein Kumpel Nörgel auch wieder mit...

Wie jetzt? Ich soll wissen, wie viel so ein Bausatz für ein Radio wiegt? Was ist das denn für ein Spiel?

Nein, Nörgel, das soll man ja nicht ‚wissen‘. ‚Sauschwer‘ ist ein klassisches Schätz- und Zockerspiel, bei dem es ausschließlich um Gewicht geht. Aber der Reihe nach.

Jeder Spieler bekommt drei Karten, die er offen vor sich ablegt (und bitte nicht schon auf der Rückseite das Gewicht ‚spicken‘). Dann kommt eine formschönen Wippe in die Tischmitte, eine Karte wird an eine Seite angelegt und Schwein ‚Helmut‘ (find ich ja super... Helmut...) auf diese Seite gesetzt.

Bin ich dran such ich mir eine meiner Karten aus, leg die an eine Wippenseite an und setz Helmut auf die Seite, die meiner Meinung nach schwerer ist. Dann kann ein Mitspieler sagen: ‚Stimmt nicht, die Seite ist bestimmt nicht schwerer!‘ Macht das keiner, ist der nächste Spieler mit karteanlegen dran.

Zweifelt aber jemand an, kommen die Chips ins Spiel. Davon hat jeder Spieler einen und sucht sich geheim die Seite der Wippe (rot oder violett) aus, die seiner Meinung nach schwerer ist. Alle denken ihre Chips auf, die Karten werden umgedreht und geschaut, wo mehr Gewicht liegt.

Punkte gibt’s für alle, die Recht hatten. Und zwar so viele, wie die Anzahl der Spieler, die sich vertan haben.  Haben sich also drei Spieler vertan, gibt’s für jeden, der Recht hatte, drei Punkte. Ganz simple. Hat ein Spieler zu Recht ‚Stimmt nicht‘ gerufen, gibt’s für den sogar noch einen Extrapunkt. Hat er sich vertan, wird ihm ein Punkt abgezogen.

Angezweifelt wird aber auch automatisch, sobald insgesamt acht Karten an der Wippe liegen.

Das Spiel endet nach der sechsten Runde oder nachdem jemand 20 oder mehr Punkte hat. Das wars dann schon.

Wie jetzt? Das wars? Mehr ist das nicht?

Nee, mehr ist das nicht. Was erwartest du denn, Nörgel?


Na ja... ein bisschen mehr Tiefgang oder so?

Den braucht ‚Sauschwer‘ doch gar nicht. Es ist ein Schätz- und Zockerspiel und will auch gar nicht mehr sein.

Sicher, von dieser Art Spiel gibt’s schon ca. 328561987235 aber egal. Die Dinge auf den Karten bei ‚Sauschwer‘ sind ziemlich gut ausgewählt. Die reichen von alltäglichen Dingen wie dem oben erwähnten ‚Harry Potter Hardcover Gesamtgewicht‘ bis hin zum ‚größten jemals genähten Kimono der Welt‘. Allein darüber gibt’s schon genug Grinsen am Tisch. Und vor allem ein großes ‚HALLO!‘, wenn dann aufgedeckt wird, was wie viel wiegt. Da entstehen dann immer schöne Unterhaltungen am Tisch und – bis jetzt zumindest – hatten alle Spaß dabei.

Aber irgendwann kennt man doch die Gewichte auswendig oder nicht?

Wenn man das Spiel ca. 5x am Tag spielt, ja. Es gibt  mit 188 Karten jede Menge Auswahl. Und selbst wenn man sich merken konnte, wie viel der Kimono wiegt, es liegen ja auch noch andere Karten an, von denen man das dann nicht weiß.


Okay... taugt es jetzt was oder nicht?

Ich finde: wenn man lockere, einfache Partyspiele mag, sollte man ‚Schauschwer‘ ruhig mal ausprobieren.
Außerdem ist die Grafik echt niedlich und Helmut... find ich ja super.

In diesem Sinne sagen mein Kumpel Nörgel...

Ist ja gut...

... und ich: spielt all you can und bis zum nächsten Mal.


Sauschwer
Von Andrea Meyer und Martin Schlegel
Erschienen bei Zoch
Für 2-8 Spieler ab 10 Jahren

Rezension: Christoph Schlewinski

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